Unsere Lagen im Remstal und in Stuttgart sind geprägt von geologischer Vielfalt und mikroklimatischer Spannung. Gipskeuper, Schilfsandstein, Bunter Mergel – jeder Boden bringt seine Eigenart in den Wein.
Die Lage „Lämmler“ gehört zu den bedeutendsten Weinbergen Württembergs und bildet das Herzstück unseres Weinguts. Der Weinberg erstreckt sich über rund 100 Höhenmeter – von schweren Gipskeuper-Böden über wärmespeichernden Schilfsandstein bis hin zum hellen Stubensandstein auf über 400 m ü. M. Die Exposition von Süd bis West und die teils steilen Hänge (bis zu 70 %) schaffen ideale Voraussetzungen für vielfältige Rebsorten. Klassische Sorten wie Spätburgunder, Lemberger und Riesling dominieren. Im Gewann „Brenner“ wachsen unsere alten Spätburgunderreben für das Große Gewächs – eng gepflanzt, steil, seilzuggeeignet und seit jeher Lieblingsweinberg des Chefs. Jüngere Pinot-Reben aus Burgund liefern Trauben für den „Simonroth“. Lemberger gedeiht im roten und grünen „Bunten Mergel“ im „Lippenberg“ und „Hinteren Berg“ – und bringt frische, würzige Weine mit pinotartigem Charakter hervor. Riesling ist traditionell die wichtigste Weißweinsorte im Lämmler. Besonders im „Wetzstein“, „Semerod“ und der „Höld“ entstehen durch Spontangärung und langes Hefelager charaktervolle, lagerfähige Rieslingtypen mit Würze und Tiefgang.
Der Ursprung des Namens Götzenberg deutet auf den Fund eines „Götzen“ hin, figürliche Darstellungen des Mithraskults der römischen Soldaten, die in Cannstatt ein großes Lager hatten. Der Stuttgarter Teilort Uhlbach liegt in einem kesselartigen Seitental des Neckars. Von Norden und Osten ist er durch den Schurwald geschützt, ist aber nicht direkt an den großen Stuttgarter Talkessel angeschlossen, so dass größere Temperaturunterschiede von Tag und Nacht entstehen. Es gibt stärkere thermische Winde, als im benachbarten Fellbacher Lämmler. Oft ist dadurch eine längere Reifezeit möglich. Die klassifizierten Weinberge liegen innerhalb des Gewanns „Steingrube“, ein Name, der auf den sehr langsam verwitternden Schilfsandstein dort hindeutet. Der bestimmt auch den unterschiedlichen Charakter des Weins im Vergleich zum Lämmler. In der Jugend ist er oft präsenter, mehr auf der Frucht als der Lämmler, auch duftiger. In den großen Jahrgängen beweist er aber ähnliche Haltbarkeit.
Seit dem Hagelunwetter des Jahres 2000 in Fellbach besitzen wir Weinberge in Schnait und Beutelsbach, 10 Kilometer weiter im Remstal. Verpächter und Freund Wolfgang Lenz achtet dort das ganze Jahr über auf die Reben. Die besten Weinberge haben sich langsam herauskristallisiert und wir füllen neben den Ortsweinen auch immer mehr Lagenweine ab, die sich einen Namen erarbeitet haben. Viele Weinberge haben wir neu gepflanzt und die Beutelsbacher Burghalde als VDP.Große Lage wird bestimmt auch noch zu Ehren kommen. Im Remstal spielt der Einfluss des Waldes eine größere Rolle als in Fellbach, wo der Stuttgarter Talkessel mehr Einfluss hat. Im Herbst hält sich Nebel länger, das gesamte Klima ist um Nuancen kühler. Früher war Silvaner hier wichtig, inzwischen hat ihm der Riesling den Rang abgelaufen. Die Steillagen des „Kosttobel“ und die feinen Lagen des „Rieselgreut“ werden uns mit steigendem Rebalter bestimmt die erhofften Spitzenweine von Lemberger und Spätburgunder bringen. Frische und spannende Mineralik sind die hervorstechenden Eigenschaften der Weine dieser Lagen.
Diese Lage vereint sehr unterschiedliche Kleinklimata und Böden. Namensgebend sind sehr warme, uralte Lagen am Rand des Stuttgarter Talkessels mit schwerem Gipskeuper. Der Sauvignon Blanc findet an den waldnahen, hohen Südostlagen auf Kieselsandstein die besten Voraussetzungen. Schwarzriesling beweist auf den unteren, kalkhaltigen Lehmböden, dass er nicht umsonst zu den wichtigen Rebsorten der Champagne gehört. Genauso wie Samtrot und Spätburgunder, die auch zur Sektgrundweinbereitung verwendet werden. Dem Altstar Trollinger gefällt es auf den leicht erwärmbaren „Leber”-Böden mit guter Wasserversorgung oft besser als in hitzigen Steillagen.