Man sagt unseren Weinen nach, dass man eine Linie spürt, sie eine Handschrift haben. Das kommt nicht von bestimmten Aromen oder einzelnen Arbeitsschritten. Unsere Weine sind nie laut oder plakativ, sondern unaufgeregt und hintergründig.
Schon bei der Mikroflora, die durch die Bodenarbeit im Weinberg geprägt wird, aber auch von den Bakterien in den alten Holzfässern, sehen wir alles als Ganzes. Unsere Weine schmecken heute nicht gleich wie vor 25 Jahren. Jeder Weinberg entwickelt seinen eigenen Charakter. Wir bewirtschaften viele kleine Parzellen in besten Lagen in Fellbach und im Remstal, jede mit eigenem Bodenprofil und Mikroklima. Wir hören genau zu, versuchen ein Gefühl für jeden Weinberg zu bekommen und unterstützen, wo nötig, mit Einsaaten, Kompostgaben und Bodenbearbeitung. biologisch zertifiziert, auf die Grundsätze der Biodynamie mit ihrem Verständnis der Rhythmen der Natur achtend.
Zwar haben viele Generationen vor uns die steilen Rebhänge des Kappelbergs kultiviert, aber die Entscheidung für den Weinbau fiel bei mir in den späten 80ern nicht deswegen, sondern weil ich mit meinen 20 Jahren überzeugt war, dass ein riesiger Schatz in unseren Weinbergen steckt, der sich zu heben lohnt. Und weil ich zumindest geahnt habe, welch ein faszinierender, wunderbarer Beruf es ist, „Wengerter“ zu sein. Am Anfang gab es keine genauen Vorstellungen, wie unser Wein schmecken sollte. Auf den Stationen meiner Ausbildung vom Remstal über das Rheingau und Italien bis nach Neuseeland habe ich gelernt, jeden Schritt in Weinberg und Keller genau anzuschauen. Am Schluss geht es hauptsächlich darum, soviel wie möglich wegzulassen, um so wenig wie möglich von dem kaputt zu machen, was uns von Gott und seiner Natur geschenkt wird. Es sollen lebendige Weine entstehen, die ein Gespräch in Gang bringen können, die Kreativität fördern und nicht müde machen.
Jeder Mitarbeiter spielt eine wichtige Rolle. Den dauernden Veränderungen kann man nur mit großer Offenheit gegenüber Ideen und Einflüssen erfolgreich begegnen. So hat jedes Mitglied im Team eine Stimme, der Tellerrand bleibt überwindbar und Stillstand wird vermieden. Zusammen zu essen und zu trinken ist Kultur, Weiterbildung in allen Bereichen Freude und Pflicht.
Rainer, Petra, Chiara, Noah Schnaitmann
Rainer und seine rechte Hand im Keller Ilyas Ülker
Martin Luithardt (Verkaufsleiter, B2B, Vertrieb, Marketing, Export), Mira Simon (Verkauf Privatkunden, B2C, Vinothek, Logistik)
Bernhard Mayer (Außenbetriebsleiter), Wolfgang Lenz (Außenbetrieb Schnait), Andrea Costi, Tihamer Costi, Anett Costi, Levente Costi, Ioana Rostas, Remus Rostas
Weinbau in der Region urkundlich erstmals erwähnt 708, Mauerterrassenanbau ab dem 10. Jahrhundert.
Im Hochmittelalter wandern Familien aus dem Gebiet der heutigen Steiermark ein, darunter wohl auch einige unserer Vorfahren.
Schnaitmann alt Hans, geboren 1550, ist der erste Schnaitmann im Kirchenbuch von Fellbach. Er wird schon als „Bürger“ geführt, es ist also sehr sicher, dass es schon einige Generationen vor ihm gab.
Gründung der Weingärtner Gesellschaft Fellbach durch den Lehrer Wilhelm Amandus Auberlen. Erste Bemühungen um mehr Ausbildung und Verbesserung des Weinbaus.
erste Flaschenweinabfüllungen in Fellbach. Davor wurde der Wein gleich „unter der Presse“ oder im Fass verkauft
nach dem Krieg vergrößern die beiden Großväter Heinrich Schnaitmann und Ernst Schäfer ihre landwirtschaftlichen
Gemischtbetriebe ständig. Die Viehhaltung wird in den 70ern beendet und die Spezialisierung vor allem auf Weinbau, aber auch Tafelobst geschieht.
gewinnt Manfred Schnaitmann den deutschen Berufswettbewerb für Winzer. Das Stipendium darf er leider nicht nutzen, die Arbeit daheim geht für seinen Vater damals vor.
Flurbereinigungen verändern die Arbeit der Wengerter. Größere zusammenhängende Weinberge und Mechanisierung erleichtern die Arbeit sehr.
Entscheidung des älteren Sohns Rainer, das geplante Architekturstudium zugunsten einer Winzerlehre aufzugeben und den Weinbau weiterzuführen.
Studium in Geisenheim
Arbeitsaufenthalte in Neuseeland und Südtirol
erster Jahrgang des neu gegründeten Weinguts von 3 ha
erste Flaschen mit Schnaitmann-Etikett werden ausgeliefert „Simonroth“ steht für die besten Rotweine
Aufsteiger des Jahres im „Eichelmann“, 2007 im „Gault Millau“, schöne Erfolge bei verschiedenen Wettbewerben
Einweihung des Kellerneubaus Rebfläche ca. 15 ha
Aufnahme in den „VDP“ (Verband deutscher Prädikatsweingüter)
Jubiläum 25 Jahre. 15 feste Mitarbeiter und 40 Saisonkräfte bewirtschaften 26 ha Weinberge. Vertretungen in allen großen deutschen Städten, Export in über 10 Länder.